Rundwanderung vom Gestütshof St. Johann zu den Höllenlöchern
Inhaltsverzeichnis
Was ist deine Lieblingstour?
Meine absolute Lieblingstour führt zu den Höllenlöchern bei St. Johann auf der Schwäbischen Alb. Hier stelle ich sie Euch als entspannte Halbtagestour vor, die rund drei Stunden reine Gehzeit hat und ungefähr neun Kilometer lang ist. So bietet die Wanderung genügend Zeit zum Grillen und für gemütliche Pausen an den schönsten Plätzen.
Wer es anspruchsvoller mag, kann die Wanderstrecke beliebig erweitern. Es gibt viele super ausgeschilderte Ziele entlang des Weges.
Start der Rundwanderung ist der Parkplatz am Gestütshof St. Johann, der eine Zweigstelle des Haupt- und Landgestüts Marbach ist, oder am etwas dahinterliegenden Waldparkplatz.
Folgt der Markierung rotes Dreieck zum Gefallenendenkmal am Aussichtsturm Hohe Warte (820 m, 23 m Turmhöhe), der allerdings nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet ist (ansonsten gibt es den Schlüssel im Gestütsgasthof).
Nach der Hohen Warte haltet Ihr Euch leicht links (Markierung: rote Raute, wenig später rote Gabel) und wandert durch einen schönen Buchenwald zum Aussichtspunkt Grüner Fels (803 m), der einen traumhaften Blick auf Glems, Metzingen und die Achalm bietet.
Der schmale Pfad führt dann weiter entlang des Albtraufs zum Wiesfels, einem beliebten Kletterfelsen. Danach erreicht Ihr das Rossfeld, auf dem im 16. Jahrhundert die Pferde der Bauern aus dem Ermstal weideten. Hier liegen mehrere idyllische Grillplätze, an denen wir oft eine längere Rast machen und Würstchen grillen.
Weiter führt die Strecke über eine Wiese entlang des Segelflugplatzes auf dem Rossfeld. Hier kommt Ihr am Rossfels (775 m) und Olgafels (786 m) mit tollen Ausblicken vorbei.
Kurz danach erreicht Ihr den Sonnenfels (777 m) und die legendären Höllenlöcher. Hier ist unbedingt Trittsicherheit erforderlich! Falls Ihr schlecht zu Fuß seid oder kleinere Kinder dabeihabt, könnt Ihr auf dem markierten Weg oberhalb der Höllenlöcher bleiben. Ansonsten müsst Ihr unbedingt diesen spektakulären, rund 100 Meter langen und bis zu 20 Meter tiefen Felsspalt durchqueren. Ihr werdet begeistert sein. Über einen steilen Abhang und eine Leiter geht es hinunter ins kühle Dunkel der Höllenlöcher und über eine weitere Stahlleiter wieder auf der anderen Seite hinauf.
Oben angelangt, gibt es eine kleine Hütte, an der Ihr ebenfalls grillen könntet. Diese liegt jedoch recht schattig im Wald. Hier könnt Ihr jetzt entweder auf direktem Weg zum Gestütshof St. Johann zurückkehren (Markierung: rote Raute) oder Ihr haltet Euch links und wandert an den Pferdeweiden entlang zum sehr malerisch gelegenen Fohlenhof (Markierung: rote Gabel). Dieser Teil des Haupt- und Landgestüts Marbach ist auf die Fohlenaufzucht spezialisiert und überall auf den Weiden könnt Ihr die Fohlen bewundern.
Der Rückweg zum Parkplatz führt entweder auf einem geteerten Fahrweg durch eine wunderschöne Baumallee oder Ihr nehmt den verwunschenen Waldweg mit kleinem Baumlehrpfad rechts der Allee zurück, was wir meist bevorzugen.
Wieder am Gestütshof angekommen, könnt Ihr in dem nostalgischen Gasthaus mit Biergarten und Spielplatz leckeren selbstgebackenen Kuchen essen und im Hofladen (nur am Wochenende geöffnet) ofenfrisches Bauernbrot kaufen.
Was ist dein Highlight auf der Wanderung?
Meine Lieblingstour besteht eigentlich nur aus Highlights und das ist keine Übertreibung! Wer die Wanderung in der Schwäbischen Alb zum ersten Mal erlebt, findet die Höllenlöcher am spektakulärsten. Ihr Name rührt wohl daher, dass man diese tiefen Felsschluchten früher als Tor zur Hölle betrachtete. Das Hinunterklettern in die schattige Schlucht und der Aufstieg über eine steile Leiter sind wirklich abenteuerlich und erst für größere Kids zu empfehlen.
Nicht nur für Pferdeliebhaber ist auch der Weg entlang des Fohlenhofs des Haupt- und Landgestüts Marbach wunderschön. Man fühlt sich um Jahrzehnte zurückversetzt und die Idylle auf den Pferdeweiden entschleunigt sofort.
Das absolute Highlight der ganzen Rundwanderung ist für mich die grandiose Natur der Schwäbischen Alb: die Laubwälder, die im Frühling hellgrün schimmern und im Herbst leuchtend bunt sind, und die vielen wunderschönen Ausblicke ins Tal auf dem Pfad entlang des Albtraufs.
Welche Story verbindet dich mit dieser Wanderung?
Die Tour durch die Höllenlöcher ist eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen und ein echter Klassiker unter den Wanderungen auf der Schwäbischen Alb. Mindestens einmal im Jahr sind meine Schwester und ich mit unseren Eltern oder mit dem Schwäbischen Albverein dort gewandert. Ich habe tolle Erinnerungen an die verwunschenen Pfade, das gemeinsame Grillen und die Pferde auf den Weiden des Gestüts. Noch heute zieht es mich jedes Jahr mit meiner Familie dorthin, und ich habe die Traumtour auch mit schon vielen Freunden gemacht, die alle begeistert davon waren.
Über Dich
Ich bin Sanne und seit frühester Jugend vom Wander- und Reisefieber gepackt. In meinem bisherigen Leben habe ich unter Garantie mehr Wanderschuhe als High-Heels und mehr Rucksäcke als Handtaschen besessen. Mein Großvater war Vorstand unserer Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins und mein Vater ist seit über 50 Jahren Weg- und Wanderwart im Verein. So wurde mir die Liebe zum Wandern quasi in die Wiege gelegt und Ihr könnt sicher sein, dass in meinem Auto immer ein Paar Wanderstiefel griffbereit liegen.
Geboren wurde ich auf der Schwäbischen Alb, die sich heute als „Biosphärengebiet“ ein völlig neues Image erarbeitet und sich zu einem echten touristischen Highlight entwickelt hat. Seit nahezu zwanzig Jahren lebe ich mit meiner Familie im schönen Nordschwarzwald. Mit beiden Regionen verbindet mich eine große Heimatliebe, die ich Euch auf meinem Blog Travelsanne durch Kurztrips, Ausflüge und Wandertouren näherbringen möchte.
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