Nach ihrem Eintritt in den Ruhestand genießt Monika Trautner ihre Zeit zum Reisen, aber vor allem zum Klettern. Als Susi, die Freundin ihres Enkels Liam, in den Bergen spurlos verschwindet, macht sie sich gemeinsam mit ihm auf die Suche. Um dabei auch dem Bergführer aus Susis Kletterkurs auf den Zahn zu fühlen unterstütz Monika Liam (der zum ersten Mal in den Bergen unterwegs ist) bei einem Fortgeschrittenen-Kletterkurs. Und zeigt auch sonst detektivischen Spürsinn und Eigenschaften, die zumindest die anderen Protagonisten des Buchs von einer älteren Dame nicht erwartet haben.
Titel | Vermisst: Monika Trautners 1. Fall (Rother Bergkrimi) |
Autorin | Irmgard Braun |
Genre | Krimi |
Sprache | Deutsch |
Bindung | Taschenbuch |
Umfang | 224 Seiten |
Preis | 12,90 € |
Erschienen | München 2016 |
Verlag | Bergverlag Rother |
ISBN | 978-3-7633-7077-1 |
Inhaltsverzeichnis
Gesamteindruck
Vermisst ist ein unterhaltsamer Krimi, der seinen Fokus deutlich auf die Schilderung von Bergerlebnissen legt. Die Geschichte ist spannend, bleibt aber auf eine leichte Art unterhaltsam. Kein psychologischer Stress, keine blutgetränkte Düsterkeit, keine Toten, sondern ein Vermisstenfall im Fokus. Die Stärke des Buchs sind die Schilderungen aus den Bergen. Die Schwäche sind die zum Teil sehr platten Charaktere der Protagonisten. Die Hauptperson Monika Trautner ist sympathisch und überzeugend, bei ihrem Enkel Liam erlebt man eine persönliche Weiterentwicklung mit, aber sehr viele andere handelnde Personen sind sehr klischeebehaftet. Insgesamt ist „Vermisst“ jedoch vor allem für Bergfans eine lesenswerte Unterhaltung.
Handlung
Susi, die Angebetete von Monika Trautners Enkel Liam, verschwindet in den Bergen spurlos. Ihre Eltern beauftragen die Detektei von Liams Vater mit der Suche nach Susi. Monika und Liam übernehmen die Aufgabe und ermitteln im Umfeld des etwas zwielichtigen Bergführers, bei dem Susi vor ihrem Verschwinden einen Kletterkurs besucht hat. Liam, der bisher keine Bergerfahrung hat, wagt sich nach Einweisung und mit Begleitung seiner kletterbegeisterten Oma sogar in einen Fortgeschrittenen-Kletterkurs, um den Bergführer und die anderen Kursteilnehmer unter die Lupe zu nehmen. Im Laufe ihrer Ermittlungen begegnen sie vielen stark klischeebehafteten Nebendarstellern und entdecken interessante Verwicklungen. In einer zweiten Erzählspur können wir mit der gekidnappten Susi mitfiebern. Zum Schluss gibt es einen dramatischen Show-Down, bei dem auch Monikas Rentnerfreunde eine entscheidende Rolle spielen.
Spannung und Emotionen
Das Buch ist eher auf Unterhaltung als tiefgründige psychologische Spannung angelegt, aber es bleibt dennoch bis zum Ende spannend. Die Bergschilderungen sind detailliert und gut gelungen. Insgesamt sehr unterhaltsam.
Fazit
Irmgard Braun schreibt gut, das Buch lässt sich insgesamt sehr gut lesen. Den Bergfokus im Buch finde ich toll, das ist ungewöhnlich für einen Krimi. Allerding wird dem Bergfokus auch einiges untergeordnet, vor allem die differenzierte Charakterisierung der Protagonisten, sie bleiben zum großen Teil sehr klischeehaft. Insgesamt macht es aber viel Spaß, „Vermisst“ zu lesen.
Über die Autorin
Irmgard Braun klettert und wandert seit mehr als 30 Jahren in den Bergregionen, in denen auch ihre Bücher spielen. In den Achtziger Jahren war sie eine Vorreiterin des Frauenkletterns, machte Erstbegehungen und war Mitglied der deutschen Sportkletter-Nationalmannschaft. Sie arbeitete als Gymnasiallehrerin und Redakteurin (nicht nur aber auch für Bergthemen). Heute lebt sie als freie Journalistin und Schriftstellerin in München. Bisher sind vier Bergkrimis von Irmgard Braun im Bergverlag Rother erschienen. Mehr Infos gibt es unter http://www.irmgard-braun.de/ .
Mehr Input zum Thema Frauen in den Bergen erhaltet ihr auf unserer OutdoorFrauenPower Seite.