Unsere größte Liebe gilt den Bergen und dem Wandern. Die Frage ‚Berge oder Meer‘ können wir ganz klar beantworten. Wenn es aber heißt Berge UND Meer sagen wir – warum eigentlich nicht!? Und da es auch für euch ab und an sicherlich gilt verschiedene Vorlieben von Freunden zu vereinen, die Familie unter einen Hut zu bekommen oder einfach mal etwas Neues auszuprobieren, gibt es für euch diesmal einen etwas anderen Blogbeitrag! Natürlich geht es auch ums Wandern, aber ebenso um einen kleinen Roadtrip und das Surfen. Und alle unabdingbaren Bergliebhaber aufgepasst, es gibt einen ganz tollen Tipp für eine einsame Traumwanderroute in den Bergen Portugals. Habe ich jetzt eure Aufmerksamkeit? Los geht’s in den Flieger nach Portugal!
Inhaltsverzeichnis
Roadtrip, Surfen & Relaxen
In Lissabon angekommen geht es auch schon ins Auto und ein paar Stunden später befinden wir uns bereits an der Küste! In Aljezur ist unsere Basisstation für die ersten beiden Nächte in Portugal. Hier kann man sich auch gleich Surfsachen ausleihen oder einen Kurs buchen.
Arifana: Vor einem Jahr fast noch Geheimtipp, ist der Strand von Arifana dieses Jahr etwas voller geworden. Für Anfänger bietet er ab April beste Bedingungen zum Surfen. Idyllisch gelegen mit einem kleinen Dorf oberhalb und einer schmale Serpentinenstraße die zum Strand hinab führt. Eine kleine Herausforderung an die Autofahrkompetenzen, wenn sich hier zwei Autos begegnen, denn alle Surfer haben am Wegrand bereits ihre Autos abgestellt und die Straße noch schmaler gemacht. Mit Surfbrett balanciert man dann über den schmalen Holzsteg und Leiter hinab zu den Steinen und bis ans Meer. Bei Flut geht das Meer bis zu den Steinen hinauf, bei Ebbe kann man einen wunderschönen Sandstrand genießen. Aber hierher kommt man ohnehin zum Surfen! Entweder mit einem Surfkurs, seinem Surfcamp oder mit dem Freund, der schön surfen kann und es einem beizubringen versucht. Nach einer Aufwärmeinheit, etwas Theorie und Trockenübungen heißt es auch schon auf ins Wasser. Der dicke Neoprenanzug hält auch beim im April noch recht kaltem Atlantikwasser schön warm. Und nach einer Stunde gibt es erste kleine Erfolge, zumindest liegend kann man ziemlich schnell lernen wie man „in eine Welle hineinkommt“ und dann mitgetragen wird. Ein tolles Gefühl aber irgendwann reicht es dann auch. Zum Glück gibt es hier ein wunderbares Café mit Blick aufs Meer in dem man sich etwas erholen kann bevor es das zweite Mal ins Wasser geht.
Monte Clérigo: Nach einem anstrengenden Tag im Wasser, könnt ihr den Tag wunderbar in Monté Clérigo ausklingen lassen. Mit dem Auto fahrt ihr bis kurz vor Monte Clérigo und stellt es dann hoch oben an der Küste ab. Der Blick hinunter ist besonders bei Ebbe fantastisch, die grün bewachsenen Felsen sind dann sichtbar. Von dort hinunterwandern und am Strand entlang spazieren, man kann bei Tiefstand des Wassers sogar bis in die nächste Bucht laufen. Im Örtchen findet ihr kleine Restaurants zum Abendessen und zum Sonnenuntergang seid ihr dann am besten wieder oben an der Küste. Wenn ihr mit Camper unterwegs seid könnt ihr gar gleich hier oben übernachten an diesem traumhaften Ort, einer meiner liebsten auf der ganzen Reise!
Praia de Benagil: Praia de Benagil ist ein kleiner Strand in einer kleinen Bucht mit türkis blauem klaren Wasser. Nicht weit entfernt gibt es die Höhle Benagil, ein „Loch“ in der Decke der Höhle macht sie zu etwas ganz Besonderem. Am besten abends zum Sonnenuntergang oder ganz früh morgens besuchen, wenn kaum noch andere Leute dort sind.
Praia dos Três Irmãos: Sind wir immer noch in Portugal? Felsen ragen hier ins Wasser, leuchtender Sand, türkisenes Wasser und unzählige Buchten. Bei Flut ist es etwas schwerer von Bucht zu Bucht zu laufen, außer Bikini und Kamera im wasserdichten Beutel sollte man dann nicht dabei haben. Je weiter ihr vom Hauptstrand wegkommt desto einsamer und schöner. Nicht vergessen am Ende eine der Treppen rauf zunehmen und dann oben zurück zu spazieren für einen ganz anderen Blickwinkel!
Praia da Falésia: Schon wieder etwas ganz Anderes bietet der Praia da Falésia, dieser Steilküstenstrand wartet mit ganz besonderen Sandsteinfelsen auf euch. Besonders in der Abendsonne leuchten diese in allen Farben.
Farol da Ponta da Piedade: Ähnlich dem Praia dos Três Irmãos gibt es hier tolle Felsen und eine Steilküste, das Meer schimmert hier grünlicher und bildet einen wunderschönen Kontrast zu den Felsen.
Sagres: Gleich zwei tolle Surfstrände findet ihr in Sagres und vor Ort könnt ihr natürlich auch die Ausrüstung ausleihen. Je nach Wetterbedingungen und Gezeiten könnt ihr hier den besseren Surfstrand auswählen.
Carrapateira: Unweit von Carrapateira findet ihr zwischen Praia do Amado und Praia da Bordeira eine wunderschöne Steilküste. Besonders im Abendlicht ist es hier traumhaft und mit dem Camper kann man fast überall übernachten.
Berlenga: Wenn ihr im Mai in Portugal seid, müsst ihr unbedingt auf diese kleine Insel fahren. Noch bevor die offizielle Fährsaison Ende Mai startet, fahren bei guten Bedingungen private Boote von Peniche nach Berlenga. Nach der Überfahrt habt ihr außerhalb der Saison die Insel noch fast für euch alleine – inmitten eines Blumenmeeres und neugierigen Möwen könnt ihr innerhalb von wenigen Stunden die Insel komplett zu Fuß erkunden, Festung inklusive.
Piodao: Dieses kleine Bergdorf ist ein wahres Kleinod mit den hübschen Häusern aus Schieferarchitektur und der Lage mitten am Berghang, inmitten von Kiefern und duftenden Eukalyptusbäumen. Ein bisschen touristisch aber unglaublich schön!
Der wohl schönste Küstenwanderweg Europas – der Fischerweg
Zwischen den Surfstunden einfach mal ein paar Tage wandern einbauen – durch den Fischerweg ist das ganz unkompliziert machbar. Portugals Südwesten durchzieht ein Netz an Weitwanderwegen von insgesamt 450km, die Rota Vicentina. Am bekanntesten ist der Fischerpfad oder Fischerweg, der Trilho dos Pescadores an der Westküste, mit 75km Hauptweg plus Anschlußwanderungen. Dieser Weg führt an der traumhaften Steilküste entlang, durch blühende Sandstrecken, vorbei an nistenden Störchen, rauem Meer und so manchem portugiesischem Fischer. Mehr zum Fischerpfad erfahrt ihr auf unserem Blogpost zum Fischerweg.
Wer noch weiter wandern möchte kann im Anschluss an den Fischerweg den historischen Weg im Landesinneren zurück wandern, der ist sogar 230km lang.
Wandern in der Serra da Estrella
Carvão-Route
Laut den einheimischen Bergsteigern ist die Carvão-Route die schönste Tour in der Serra da Estrella, die Wanderung über die Hochebene der Serra da Estrella ist beeindruckend und der Abstieg anspruchsvoll. Die Höhenmeter haben es in sich, die Länge von über 20km ist auch nicht ohne, dafür gibt es wahnsinnig schöne Natur in aller Einsamkeit. Man trifft auf dieser Wanderung so gut wie nie jemand anderen – egal zu welcher Jahreszeit man unterwegs ist! Die Tour startet und endet in Manteigas, alle Infos und den Erfahrungsbericht gibt es hier.
Covão dos Conchos
Ein einzigartiger Stausee mit einem Krater inmitten des Sees – in den unablässig Wasser hineinströmt. Ein kleines Wunder, von Menschenhand geschaffen aber dennoch faszinierend.
Covão d’Ametade
Wunderschön idyllischer Rastplatz für die einen, Abenteuer und Bergblick für die anderen, die sich ein wenig weiter hinaufwagen. Einfach den Wanderwegweisern folgen und den Blick genießen!
Torre
Der mit 1993m höchste Punkt Kontinental-Portugals, der Torre, ist auf den ersten Blick kein Highlight. Unschön bebaut bietet er aber dennoch das einzige Skigebiet Portugals! Unser Tipp: fahrt mit einem Picknick zum Sonnenuntergang hoch, wandert ein wenig abseits der Gebäude und genießt einen einmaligen Ausblick in aller Ruhe und Einsamkeit.
Außerdem lohnt sich noch ein kleiner Abstecher zum Wasserfall Poco do Inferno, dort kann man auch Canyoning Touren machen, die müsst ihr allerdings vorher buchen!