Mit seinen steilen Felszacken wirkt der Kaunergrat beinahe unüberwindbar aber die Hohe Aifner Spitze mit ihren 2779m lockt als grandioser Aussichtsberg in den Tiroler Ötztaler Alpen.
Wanderung vom Naturparkhaus Kaunergrat auf die Hohe Aifner Spitze
Über eine schmale Straße erreiche ich das Naturparkhaus Kaunergrat im Pillertal. Das Naturparkhaus öffnet erst um 10 Uhr, aber ein kurzer Abstecher auf die Aussichtsplattform direkt am Parkplatz lohnt sich. Der Gacher Blick eröffnet auf 1560m Höhe einen tollen Blick auf die Täler des Oberen Gerichts.
Dann geht es aber los, ich habe einige Höhenmeter vor mir heute! Ich folge der Ausschilderung „Wanderwege Richtung Kaunergrat“ und dann dem Rundweg Harbe nach rechts. Der einfache Forstweg ohne nennenswerte Steigung lädt zum Aufwärmprogramm ein und leichten Schrittes geht es voran.
Nach gut 2km folge ich links den Serpentinen hinauf, rechts von mir ist der Harber Weiher. Durch ein Holztor geht es an einer idyllischen Alm vorbei bis zur nächsten Kreuzung. Hier sind die Aifner Alm und die Aifner Spitze ausgeschildert. Nach 300m unbedingt aufpassen und nicht dem Forstweg folgen, sondern dem steilen Pfad, als Wanderweg markiert. Dieser wunderschöne Pfad kreuzt noch einmal die Forststraße und führt dann bis zur Aifner Alm auf 1974m Höhe.
Es ist zwar noch recht früh für eine Pause, aber die bewirtschaftete Hütte ist gemütlich und die frische Buttermilch schmeckt herrlich! Danach führt der Wanderweg direkt an der Alm über den Zaun, stetig bergauf durch traumhaft schönen Zirbenwald mit jetzt Anfang Juli blühenden Alpenrosen.
Der Weg ist teilweise steil aber noch sehr einfach zu gehen und erreiche nach etlichen hundert Höhenmetern die Kleine Aifner Spitze auf 2558m Höhe. Der eigentliche Gipfel ist durch ein kleines Schild am Wegweiser markiert, das Gipfelkreuz befindet sich dem Gipfel vorgelagert an einem Aussichtspunkt mit Blick auf das Inntal.
Von der Kleinen Aifner Spitze geht es nun weiter tüchtig bergauf. Schon bald heißt es über Blockwerk kraxeln, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollten hier gegeben sein!
Gute 200 Höhenmeter müssen über das Blockwerk noch erklommen werden bis zur Hohen Aifner Spitze auf 2779m Höhe.
Alle Anstrengungen fallen von mir ab, als ich den herrlichen Rundumblick genieße. Was für eine Aussicht!
Nachdem ich den Gipfel ausgiebig genossen habe, mache ich mich an den Rückweg. Ich steige hinab bis zur Kleinen Aifner Spitze und folge dann aber den Wegweisern Richtung Kieleberger Alm. Schon bald bin ich zurück im dichten Zirbenwald und wandere stetig hinab bis zur urgemütlichen Kieleberger Alm auf 1767m Höhe. Hier habe ich mir den Kaiserschmarrn aber sowas von verdient! [Und bei der ganzen Pausenmacherei hab ich es ganz vergessen, ein Foto von der Alm zu schießen.]
Der letzte Teil des Abstieges erfolgt wieder auf einfachem Forstweg bis zum Naturparkhaus Kaunergrat. Wer Kraft hat, kann sich hier noch die Ausstellung anschauen oder einkehren.
Informationen zu der Wanderung auf die Aifner Spitze
- Länge: 18,6 km (kürzere Varianten möglich)
Nationalparkhaus Kaunergrat – Aifner Alm 4,7km
Aifner Alm – Kleine Aifner Spitze 2,3km
Kleine Aifner Spitze – Hohe Aifner Spitze 1km
Hohe Aifner Spitze – Kieleberger Alm 4,5km
Kieleberger Alm - Nationalparkhaus Kaunergrat 6,1km - Wegbeschaffenheit: Start auf einfachem Forstweg. Nach der Aifner Alm schmaler teils steiler Pfad, bald oberhalb der Waldgrenze. Die letzten hundert Höhenmeter Blockwerk.
- Höhenmeter: +1.309m / -1.309m
- Dauer: Gehzeit ca. 7-8h
- Höchster Punkt: 2.581m
- Einkehrmöglichkeit: Aifner Alm, Kieleberger Alm, Nationalparkhaus Kaunergrat
- Link zum Track: https://out.ac/yb4ue
Varianten der Wanderung auf die Aifner Spitze
- Eine deutlich einfachere aber auch sehr schöne Variante ist die Rundtour ohne Gipfelbesteigung.
- Gute 1,5km kürzer ist es, den Rückweg über denselben Weg (Aifner Alm) zu wandern
- Noch kürzer ist es, wenn man bis zum Parkplatz unterhalb der Aifner Alm fährt und die Wanderung von dort beginnt und auch dorthin zurückkehrt (ohne Kieleberger Alm). Die Aifner Alm gestattet die Zufahrt mit PKW und im Sommer fährt auch ein Wanderbus.